Ahnungsloses kind trump

Nachdem die «Washington Post» am Freitag, rund 30 Tage vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, ein Video aus dem Jahr veröffentlicht hatte, in dem sich Donald Trump in niederträchtiger Weise über Frauen äusserte und sich gleichzeitig beinahe stolz zu sexuellen Übergriffen bekannte, sind die USA, ist die Welt schockiert. Auch eine öffentliche Entschuldigung des US-Präsidentschaftskandidaten, der von sich selbst bis anhin sagte, ohne Fehl und Tadel zu sein, vermochte die Wogen nicht zu glätten — immer noch sind die USA, ist die Welt entsetzt. Und zahlreiche namhafte Republikaner verwehren dem jährigen Unternehmer nun ihre Gefolgschaft, forderten Trump sogar zum Rücktritt auf. Die verachtenden Aussagen über Frauen, die der republikanische Kandidat vor elf Jahren gegenüber eines Fernsehmoderators machte, sind zweifelsohne in allen Belangen verwerflich. Trotzdem mutet die plötzliche Bestürzung über das Gebaren Donald Trumps etwas scheinheilig an. Hätte die Welle der Entrüstung nicht auch schon dann allerorten derart hochgehen müssen, als der Multimilliardär mexikanische Einwanderer öffentlich als Drogendealer und Vergewaltiger bezeichnete, als er sich für die Foltermethode «Waterboarding und noch sehr viel Schlimmeres» aussprach, Frauen als «Schlampen» betitelte, ein generelles Einreiseverbot für Muslime in die USA forderte oder als er sein gefährlich ahnungsloses Verhältnis zu nuklearen Waffen mit der Frage demonstrierte «Warum setzen wir sie nicht ein?

ahnungsloses Kind Trump: Die Folgen

Die Inhalte der Leaks sind zweifellos ein Anlass zur Sorge. Trump scheint Schwierigkeiten zu haben, die Grundprinzipien von Demokratie und Gewaltenteilung zu verstehen. Dennoch ist auch die schiere Anzahl der Leaks spektakulär. Der erste: Viele Regierungsmitarbeiter halten Trump für einen schlechten Präsidenten. Die zweite Möglichkeit: Berater des Präsidenten liefern sich einen Konkurrenzkampf und wollen einander durch Indiskretionen schaden. Trump ist bekannt dafür, Wettstreit zwischen Mitarbeitern für eine gute Sache zu halten. Die dritte Möglichkeit ist, dass zumindest einige Urheber von Leaks sich nicht an die Öffentlichkeit richten, sondern eigentlich an den Präsidenten. Diese Theorie hat der konservative Blogger Erick Erickson gestern erläutert. Erickson schreibt , er kenne einen der Regierungsmitarbeiter, die dafür gesorgt haben, dass die "Washington Post" davon erfuhr, dass Trump Lawrow mit Geheiminformationen versorgt hat. Er will keine Ratschläge, lässt sich nicht korrigieren und ist so unsicher, dass er konstruktives Feedback als Angriff ansieht.

Wie das ahnungslose Kind Trump die Welt veränderte

Stimmen wie ihre sind keine Seltenheit bei den Republikanern, die Trump nächstes Jahr neuerlich im Wahlkampf unterstützen sollen. Trump dagegen twitterte am Montag morgen: die USA wollten nur 30 Tage in Syrien bleiben, und verstrickten sich in einem langen Krieg, der nicht der ihre war. Trump also wieder das unverbesserliche Enfant terrible, ein ahnungsloses Trampeltier der Geopolitik? Der Schock sitzt auch deswegen tief, weil mit Trump ein parteiübergreifender, neokonservativer Konsens Risse bekommt. Die USA als Weltpolizei löst ihre Filialen auf. Wenn die USA eingreifen, ist es Imperialismus; ziehen sie sich zurück, sind sie verantwortungslos. Gerade die Europäer rufen am lautesten nach den USA, sind aber weder bereit, ihren eigenen Kontinent, noch ihren orientalischen Vorhof stabil zu halten. Trumps Geschäftsphilosophie: Wenn die Europäer unsere Truppen wollen, dann sollen sie dafür gefälligst zahlen. Und Nato-Staaten wie Deutschland, die bindende Verpflichtungen wie das Zwei-Prozent-Ziel für den Wehretat demonstrativ ignorieren, sollten sich in Zukunft besonders warm anziehen.

Die Unerfahrenheit von Trump als ahnungsloses Kind

Wir wissen sogar, wer anwesend war oder zuhörte, als der Präsident die Straftat beging. Ellsberg ist ein Antikriegsaktivist geblieben und hat jüngere Whistleblower wie Chelsea Manning, Ed Snowden und Julian Assange unterstützt. Ellsberg lebt in Kalifornien. Jeder Zuhörer, der gemerkt hat, dass da eine Straftat stattfand, und nichts dagegen unternommen hat, ist ein Komplize. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass jemand von ihnen versucht hat, den Anruf zu unterbrechen oder die Wahrheit vor den Behörden zu enthüllen. Das wäre in diesem Fall der US-Kongress, denn das Justizministerium ist vermutlich nicht besonders effizient. Denn Justizminister William Barr scheint selbst ein Komplize zu sein. Ich war selbst Zeuge, als Präsident Lyndon B. Er behauptete, es wären Nordvietnamesen gewesen, um so den offiziellen Kriegseintritt der USA zu legitimieren. Trump hat das Tausende Male mit seinen Tweets getan und ich glaube nicht, dass ein Gesetz das verbietet. Aber Lügen unter Eid vor dem Kongress sind illegal.