Ab wann redet man von einer rezession
Inflation, Lieferengpässe, steigende Zinsen: Im vergangenen Jahr gab es eine Vielzahl von Krisen, welche die deutsche Wirtschaft beschäftigten. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamts: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent geschrumpft. Das überrascht nicht, hatten doch sowohl der Ukraine-Krieg als auch die Folgen der Corona-Pandemie die wirtschaftliche Leistung Deutschlands gedrosselt. Und auch geben Experten keine Entwarnung: Berechnungen des Ifo-Instituts zufolge ist das Risiko einer Rezession unter den europäischen Ländern in Deutschland besonders hoch. Doch was bedeutet es, wenn sich ein Land im wirtschaftlichen Abschwung befindet? Lesen Sie hier die ausführliche Erklärung. Der Begriff Rezession bedeutet Rückgang. Er stammt aus dem Lateinischen. Fachleute sprechen von einer Rezession, wenn eine Wirtschaftsleistung nicht wächst oder stagniert — sondern schrumpft. Sie befindet sich dann in einem Abschwung. Bemerkbar ist das beispielsweise dann, wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zurückgeht.
Ab wann spricht man von einer Rezession?
Produziert die Wirtschaft zwei aufeinanderfolgende Quartale unter seinem Potenzial, sprechen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute von einer Rezession. Grundsätzlich gibt es keine allgemeine Erklärung für eine Rezession. Derzeit sind den Volkswirten zufolge vor allem die reduzierten Gaslieferungen aus Russland für den Konjunktureinbruch verantwortlich. Die explodierenden Energiepreise und die generell hohe Inflation sorgen für einen Wohlstandsrückgang und einen massiven Kaufkraftverlust der Verbraucher. Dazu kommen anhaltende Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe. Wenn sich die Konjunktur einer Volkswirtschaft im Abschwung befindet, gibt es dafür einige Merkmale. Dazu gehört etwa ein Rückgang der Nachfrage. Darüber hinaus ist eine Rezession gekennzeichnet von überfüllten Lagerstätten, Kurzarbeit, Kündigung von Arbeitsplätzen, geringen Investitionen und zurückgehender Produktion. All diese Probleme dürften sich in einer Rezession zudem weiter verschärfen. Denn der Abwärtsprozess in der Wirtschaft verstärkt sich in gewisser Weise selbst, da der sinkende Absatz zu Entlassungen führt und das sinkende Einkommen wiederum negativ auf den Konsum auswirkt.
Rezessionsindikatoren: Wann ist es wirklich eine Rezession? | Inflation, Lieferengpässe, steigende Zinsen: Im vergangenen Jahr gab es eine Vielzahl von Krisen, welche die deutsche Wirtschaft beschäftigten. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamts: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent geschrumpft. |
Die Rezession: Wann beginnt sie offiziell? | Der Begriff Rezession, häufig auch als wirtschaftlicher Abschwung bekannt, bezeichnet eine Phase negativen Wirtschaftswachstums. Technisch gesehen liegt eine Rezession dann vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt eines Landes in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder gar zurückgeht. |
Rezessionszeichen: Ab wann sollten wir uns Sorgen machen? | In ihrer Herbstprognose erwartet die Bundesregierung wegen der Energiekrise für eine Rezession. Was bedeutet der Begriff, welche Auswirkungen bringt ein Abschwung mit sich - und wie ist derzeit die Lage der deutschen Wirtschaft? |
Rezessionsindikatoren: Wann ist es wirklich eine Rezession?
Der Begriff Rezession, häufig auch als wirtschaftlicher Abschwung bekannt, bezeichnet eine Phase negativen Wirtschaftswachstums. Technisch gesehen liegt eine Rezession dann vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt eines Landes in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder gar zurückgeht. Das Bruttoinlandsprodukt BIP ist dabei der wichtigste makroökonomische Indikator, um die wirtschaftliche Leistung eines Landes zu messen. Zudem werden häufig weitere wichtige Kennzahlen wie die Arbeitslosenquote oder Realeinkommen, Zinssatz oder Produktion zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Situation herangezogen. Es gibt verschiedene Theorien und Ansätze, die versuchen das Auftreten einer Rezession zu erklären. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sieht strukturelle Veränderungen in Schlüsselindustrien als Ursache. Ausgelöst werden können diese zum Beispiel durch realwirtschaftliche Schocks wie ein plötzlicher Anstieg des Ölpreises oder eine bahnbrechende neue technologische Errungenschaft. Diese tief greifenden Veränderungen schaden dann so vielen Unternehmen, dass eine Rezession unumgänglich wird.
Die Rezession: Wann beginnt sie offiziell?
Das BIP gibt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen an, die während eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt werden, nach Abzug aller Vorleistungen wie importierte Teilfertigprodukte. Das Bruttoinlandsprodukt ist somit der wichtigste makroökonomische Indikator, um die wirtschaftliche Leistung eines Landes zu messen. In Österreich wird das BIP von der Statistik Austria errechnet. Den stärksten Wachstumseinbruch gab es während der Pandemie im Jahr Für wird ein reales Wachstum von 1,8 Prozent prognostiziert. Quelle: Wko, Grafik: OeNB. Eine Rezession ist im Grunde Teil eines natürlichen wirtschaftlichen Zyklus siehe Grafik und nicht immer vermeidbar. Ein Konjunkturzyklus ist der Zeitraum, in dem die wirtschaftliche Entwicklung verschiedene Konjunkturphasen vom Aufschwung bis zum nächsten Aufschwung durchläuft. Der typische Konjunkturzyklus etwa in Deutschland hat eine Länge von etwa vier bis fünf Jahren. Eine Rezession dauert im Schnitt neun Monate. Breite, Tiefe und Schwere einer Rezession hängen unter anderem von der nationalen sowie europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik, der Geldpolitik und der Lohnentwicklung ab.